
Kronen Zeitung
SO GEHT‘S JETZT WEITER
Für Trainer Kühbauer würde der WAC Ablöse erhalten
Direkt nach der Heimkehr aus Graz ließen sich die Kicker des WAC nach der abgelaufenen Saison mit Pokalsieg und Platz vier noch einmal feiern. Klar wurde auch der vergebenen Meisterchance um ein Tor nachgetrauert. Für Boss Dietmar Riegler beginnen jetzt die Verhandlungen – denn einige Spieler sind heiß begehrt. Trainer Didi Kühbauer müsste aus seinem laufenden Vertrag herausgekauft werden.
Mit stolzen 60 Liga-Toren hat der WAC hinter Meister Sturm (66) die zweitmeisten Treffer aller Klubs erzielt, seine zweitbeste Marke in 13 Jahren Bundesliga verbucht (in der Saison 19/20 war man als Dritter und mit Schützenkönig Shon Weissmann und seinen 30 „Einschlägen“ auf 69 Volltreffer gekommen!). Aber es war dieses verflixte, nicht erzielte 61. Tor, das die „Wölfe“ nach dem 1:1 bei Sturm durch die Nacht begleitete – diese 61. Tor, das in diesem dramatischen Finish das Double bedeutet hätte. In den berechtigten Stolz über diese famose Saison mischte sich auch immer wieder die Trauer über die so haarscharf verpasste Top-Sensation.
„Auch meine Burschen sind Meister!“
Bei der Abschlussparty im randvollen VIP-Klub, als Wolfsbergs Bürgermeister Alexander Radl die Mannschaft für den Cupsieg ehrte, sich jeder ins Goldene Buch der Stadt eintragen durfte, stemmte Erfolgstrainer Didi Kühbauer noch einmal den riesigen Pokal in die Höhe, hatte zuvor keck ins ORF-Mikro gesagt: „Sturm ist ein würdiger Meister – meine Gratulation. Aber auch meine Burschen sind Meister! Sie haben es unfassbar gut gemacht.“
Meiste Punkte der Meisterrunde
Da hat er wohl an die „pure“ Tabelle der Meisterrunde gedacht: Da ist der WAC punktegleich mit Salzburg – aufgrund der direkten Partien – Erster! Mit nur einer einzigen (!) Niederlage in den zehn wichtigsten Spielen der Saison, mit den klar wenigsten Gegentoren und dazu auch noch den zweitmeisten erzielten Toren.
„Jetzt wird’s losgehen“
Und nun? Begann gleich noch mit dem Abpfiff der Urlaub – und die Zeit des Handelns und Feilschen. „Ich hab“, betont Präsident Dietmar Riegler, „in den letzten zwei Wochen sämtliche Anfragen ignoriert, wollte komplette Ruhe. Aber jetzt wird’s natürlich losgehen.“
„Chippi“ Nwaiwu, von seinem israelischen Manager Dudu Dahan durch die Nacht begleitet, ist natürlich die heißeste Aktie – auch wenn Dejan Zukic, selbst ein Objekt der Begierde, schmähhalber zu ihm lächelte: „Vergiss das Geld, bleib noch zwei Jahre hier – und wir werden sicher Meister!“
„Mir ist völlig klar, dass junge, ambitionierte Spieler den WAC nicht als Endstation sehen. Aber es muss stets für alle Seiten passen“, sagt Riegler, der mit zumindest zwei, drei (hochkarätigen) Abgängen rechnet. „Spieler, die Millionen kosten, werden wir nie holen können – aber wir sind mittlerweile eine gute Adresse, werden auch weiter mit viel Gefühl entscheiden und schauen, wer zu uns passt.“
Drei Afrikaner gehen
Offen: Wie’s mit Maxi Ullmann, Ervin Omic weitergeht, Thomas Sabitzer ist beim GAK und WSG Tirol Thema, die jungen Afrikaner Claude Kouakou und Abou Sylla gehen retour, wohl auch Anderson Niangbo.
„Küh“ hat noch Vertrag
Ob unter den Abgängen gar auch Trainer Didi Kühbauer sein wird, der nie einen Hehl daraus machte, dass das Ausland sein Ziel ist? „Aktuell ist mir nichts bekannt – aber ich weiß, dass so etwas auch sehr schnell gehen kann“, betont Riegler. In jedem Fall hat „Küh“ einen Vertrag bis Sommer 2026, würde bei einem etwaigen Abgang also auch in dieser Causa – wie schon einst bei Bjelica, Ilzer, Struber – ein stattliches Sümmchen in die Klubkassa fließen.
Der Trainingsstart ist mit 23. Juni fixiert, der erste Test steigt am 28. Juni in Bad St. Leonhard gegen Deutschlandsberg, von 9. bis 15. Juli geht’s fürs Sommercamp – nach zwei Jahren Pause – wieder nach Maria Alm (Sbg).
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